Tag der Forschung an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Zwettl – Themenschwerpunkt „Technik in der Pflege“
Die Akademisierung und zunehmende Digitalisierung der Berufsbildung in der Pflege führt zwangsläufig zu Ergebnissen in Form von pflegewissenschaftlichen „Produkten“ wie Forschungsergebnissen und Praxistheorien. In diesem Zusammenhang ist auch die praktizierende Pflege konfrontiert, sich mit der Kluft „Theorie und Praxis – Pflegeforschung und Pflegepraxis“ auseinanderzusetzen, gerade vor dem Hintergrund einer zunehmenden Pflegenden-Technik-Interaktion der praktizierenden Pflege, also der „Pflege am Patienten“.
Die Praxiswissenschaft „Pflege“ fordert einerseits die Wissenschaft, dass die Pflegepraxis wissenschaftlich abgestützt sein müsse; andererseits fordert die Praxis, dass die Wissenschaft und Entwickler umsetzbare Forschungsergebnisse liefere. Beide Seiten sind bemüht, dieser Herausforderung Genüge zu tun – der Alltag zeigt jedoch auch seine Grenzen beiderseits.
Pflege ist eine Praxisdisziplin mit den Handlungsfeldern Pflegepraxis, Pflegepädagogik, Pflegewissenschaft und Pflegemanagement. Viele Pflegende halten Wissenschaft und Pflegepraxis für nicht vereinbar im Alltag. „Schulische“ und „praktische“ Pflegeausbildung werden sowohl von den „PraktikerInnen“ als auch von den Auszubildenden vielfach als widersprüchlich oder gar gegensätzlich beurteilt. In der alltäglichen Routine bleibt professionell Pflegenden kaum Zeit zur Reflexion. Auch deshalb bedarf es „Freiräumen“ in Form von Aus- und Weiterbildungsangeboten, die diese auch von politischen Entscheidern geforderte „Reflexion“ ermöglichen.
Das Nachdenken über Pflege und Technik kann wissenschaftliche Erkenntnisse und praktisches Handeln im Sinne von Regelwissen und Fallverstehen zusammenfügen. Erworbenes Wissen mit der Praxis verknüpfen, wäre das Lernziel. Doch meist wird Lernen nur als informativer Wissenszuwachs in einem Sinne von Bestehen von Prüfungen begriffen und nicht als umfassendes Grundwissen verbunden mit kritischer Reflexion und aktivem Veränderungsbewusstsein anerkannt.
Ziel des „Tag der Forschung“ ist die Trennung zwischen Theorie und Praxis zu verringern.